Filztechniken
Es gibt zwei Arten, um Wolle gezielt zu verfilzen: Nass- und Trockenfilzen.
Nassfilzen
Nassfilzen funktioniert durch Wärme, Wasser, Bewegung und Seife. Durch das warme Seifenwasser quellen die Wollfasern auf und es spreizt sich die oberste Schuppenschicht ab. Die Bewegung bewirkt eine enge Verbindung zwischen diesen Schuppen, sodass allmählich ein sehr fester Stoff entsteht.
Die Wolle wird in kleine Stücke gezupft dachziegelartig in mehreren kreuzweise übereinander liegenden Lagen ausgelegt. Zwischendurch wird alles nass gemacht - mit warmem Seifenwasser oder nur warmen Wasser und die Seife extra nutzen. Als Seife nimmt man am besten Olivenseife.
Kern- oder Schmierseife laugt die Hände auf Dauer sehr aus, die Olivenseife ist rückfettend.
Wenn alle Lagen ordentlich liegen, kommt die Bewegung. Erst langsam und vorsichtig die Hände über die Wollfläche gleiten lassen. Am Anfang so zart, wie ein Schmetterlingsflügel, dann immer fester, bis sich die Wollfasern gut verbunden haben.
Es ist wichtig, das Werkstück immer schön warm zu halten, also immer wieder warmes Wasser nachzugießen. Dabei sollte man aber darauf achten, dass es nicht zu nass wird, es soll nicht wegschwimmen.
Als Unterlage eignet sich z.B. eine Gummi-Auto-Fußmatte, Antirutschmatten oder Noppenfolie.
Je fester der Filkz wird, dseto fester kan gerieben werden. Zum Schluss kommt dann das Walken. Dadurch schrumpft der Filzstoff noch einmal kräftig und wird fester.
Der letzte Arbeitsschritt ist dann das Ausspülen. Das Filzstück gründlich ausspülen, damit die Seife rausgeht, sonst greift sie die Wolle an. Am besten in den letzten Spülgang einen Schuss Essig geben.
Trockenfilzen
Zum Trockenfilzen benötigt man eine Filznadel und trockene Filzwolle. Diese kann man in verschiedene Formen legen und immer wieder mit der Nadel hineinstechen. Die Nadel hat kleine Widerhaken, wodurch die Wollfasern miteinander verbunden werden.
Hiermit können kleine Details aber besser herausgearbeitet werden.
Diese Art von Filzen wird auch für die industrielle Fertigung von Filz verwendet.
Dabei kommen ganze Blöcke oder Rollen von Filznadeln zum Einsatz.
Auch synthetische Fasern können so verfilzt werden.
Achtung: Die Filznadel ist sehr spitz und bricht schnell ab - die Verletzungsgefahr ist groß.
Tipp:
Manchmal können/müssen beide Techniken für das gewünschte Ergebnis kombiniert werden.