Was ist das...
Das Filzen zählt zu den ältesten Techniken der Textilherstellung und hat seinen Ursprung vermutlich vor mehreren tausend Jahren bei den Nomadenvölkern Zentralasiens.
Diese fertigten aus der Wolle ihrer Tiere neben Kleidung auch verschiedenste Gebrauchsgegenstände an, wie Teppiche, Zelte und sogar Schilde und Kampfpanzer.
Archäologische Funde, die den Umgang mit Filz dokumentieren, lassen sich frühestens in die Zeit ca. 3000-2700 v.Chr. (jüngere Steinzeit "Neolithikum") zurückdatieren. Bei diesen Funden handelt es sich aber um Reste, die lediglich noch als gepreßte Tierhaare identifizierbar waren. Daß historische gefilzte Gegenstände noch älteren Datums kaum auffindbar sein werden, liegt an seiner ökologischen Eigenschaft, ein gut kompostierbares Material zu sein.
Jahrhunderte später fand das Handwerk auch in Europa Verbreitung.
Das deutsche Hutmacherhandwerk, welches auch Filzsocken und Kleidung aus Filz herstellte, war im Mittelalter weit verbreitet, so daß auch Gesellen aus dem skandinavischen Gebieten die Filzherstellung und Verarbeitung mit nach Haus brachten, ein Beispiel sind die Filzsocken mit festgenähten Ledersohlen, welche in Norwegen weit verbreitet waren.
Es geriet dann durch die zunehmende Industrialisierung lange Zeit in Vergessenheit, um erst in den vergangenen Jahrzehnten durch kleine Handwerkskünstler auf der einen Seite und technische Einsatzmöglichkeiten (z.B. Nadelfilz mit Kunstfasern) einen neuen Aufschwung zu erleben.